Bochum 1998 – wissenschaftliches Programm
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HK: Hadronen und Kerne
HK 39: Nuclear Astrophysics III
HK 39.7: Vortrag
Dienstag, 17. März 1998, 18:45–19:00, E
Der stellare Neutroneneinfangquerschnitt von 34S — •René Reifarth, Franz Käppeler und Kilian Schwarz — Forschungszentrum Karlsruhe Institut für Kernphysik III, Hermann-von-Helmholtz-Platz 1, D-76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Ein zuverlässiger Wert für den stellaren
(n,γ)-Querschnitt von 34S ist entscheidend für die
Frage, ob 36S als Monitor für den integralen Neutronenfluss
beim s-Prozess in massiven Sternen geeignet ist [1]. Nachdem bis
vor kurzem nur ein sehr unsicherer theoretischer Querschnitt
bekannt war, ergab eine erste Messung am Karlsruher Van-de-Graaff
einen deutlich kleineren Wert [2]. Dieses Ergebniss implizierte
eine wesentlich geringere 36S Produktion in massiven Sternen,
so dass die solare Häufigkeit des 36S nur bedingt als
s-Prozessmonitor interpretiert werden konnte.
Zur endgültigen Klärung dieses Problems wurde die Bestimmung
des Querschnitts der Reaktion 34S(n,γ)35S bei
verschiedenen Neutronenergien in einem unabhängigen Experiment
verbessert. Der mit Hilfe der Aktivierungstechnik bestimmte Wert
bei kT = 30 keV schließt einerseits die Interpretation
der 36S-Häufigkeit als Neutronenmonitor aus und wirft
andererseits die Frage auf, in welchem astrophysikalischen Szenario
der 36S
überhaupt produziert werden kann.
[1] SCHATZ H. et al., Phys Rev C51 (1995) 379.
[2] SCHWARZ K., Diplomarbeit, Universität Heidelberg (1996).