Freiburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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T: Teilchenphysik
T 508: Schwere Quarks II
T 508.2: Vortrag
Mittwoch, 25. März 1998, 16:35–16:50, HS H
Shape–Funktionen für schwere Quarkonia — •Stefan Wolf2, Martin Beneke1 und Gerhard Schuler1 — 1Theory Division, Cern, CH–1211 Geneva — 2Institut für Theoretische Teilchenphysik, Universität Karlsruhe
Effektive Feldtheorien spielen bei der Beschreibung von Systemen mit mindestens einem schweren (Anti)Quark eine zentrale Rolle. So hat das theoretische Verständnis von gebundenen Zuständen schwerer Quark–Antiquark–Paare durch die Methoden der Nichtrelativistischen Quantenchromodynamik (NRQCD) erhebliche Fortschritte erzielt.
Betrachtet man jedoch das Photonspektrum im Quarkoniumzerfall J/Ψ → γ + leichte Hadronen oder die Photoproduktion von Quarkonia, so bricht die Theorie im Endpunkt des Spektrums bzw. des Phasenraums (Eγ= mQ) zusammen. Nichtperturbative Effekte sind dort kinematisch überhöht und dominieren über störungstheoretisch zugängliche Beiträge.
Eine Auswertung von Daten bis möglichst nahe an den Endpunkt erfordert deshalb die Aufsummation der führenden nichtperturbativen Beiträge in einer sog. Shape–Funktion, wie sie schon aus den Zerfällen von B–Mesonen her bekannt ist. Für diese Funktion sollen Modelle vorgestellt werden, die einerseits an das ACCMM–Modell angelehnt sind und andererseits die NRQED als Coulombischen Grenzfall implizieren. Ferner ist eine Anwendung der Modelle auf bereits vorhandene Daten vorgesehen.