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A: Atomphysik
A 12: Poster
A 12.3: Poster
Dienstag, 17. März 1998, 16:00–18:00, PF
NUTATION - ein übersehener Freiheitsgrad bei der Drehimpulskopplung — •M. Brieger — DLR, Inst. f. Techn. Physik, Pfaffenwaldring 38-40, D-70569 Stuttgart, Germany
Der klassische Befund, daß jedes Einwirken auf einen Kreisel einem Drehmoment entspricht und ihn zu einer ausweichenden Nickbewegung, der Nutation, zwingt, gilt auch für atomare Drehimpulse: Bei ihrer Kopplung können sich die wechselseitig induzierten Drehmomente nur für solche Kopplungswinkel zu Null addieren, die bekannten Paaren von Clebsch-Gordan-Koeffizienten entsprechen. Nur unter dieser Bedingung sind die als stationär bekannten FS-Eigenzustände möglich. Sie sind zwar als Extremwerte des Erwartungswerts der Kopplungsenergie ausgezeichnet, stellen jedoch nur Spezialfälle der allgemeinen Kopplungsdynamik bei sich nicht gegenseitig aufhebenden Drehmomenten dar. Diese Dynamik wird dem Superpositionsprinzip entsprechend durch sogenannte Präzessionszustände mit Nutation repräsentiert [1,2]. Die vermeintliche Energielücke zwischen den Eigenzuständen ist kontinuierlich mit diesen nichtstationären Zuständen gef" ullt. Sie werden wegen eines nutationsbedingten oszillierenden magnetischen Dipolmoments bei M1 Übergängen durchlaufen. Da dies nur sehr langsam geschieht, ist ihre Nutationsbewegung bei Phasenkopplung vieler Atome Ursache für Quantum Beats in E1 Übergängen [2].[1;2] M. Brieger u. H.A. Schüßler, Europhys. Lett. 34, 319; 35, 1 (1996).