Konstanz 1998 – wissenschaftliches Programm
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A: Atomphysik
A 9: Atome in äußeren Feldern und Rydbergatome
A 9.1: Vortrag
Dienstag, 17. März 1998, 14:00–14:15, A702
Singlett-Triplett-Mischung in H− Dipolserien unterhalb der N=2-Schwelle — •T. Purr und H. Friedrich — Physik Department, TU München, D-85747 Garching
Asymptotisch befindet sich das äußere Elektron in doppelt-angeregten Zuständen des H−-Ions in einem Dipolpotential. Dies ist eine Folge der l-Entartung im angeregten Wasserstoffrumpf. Mittels einer Mehrkanalrechnung mit geeignetem Modellpotential im Nahbereich läßt sich der Abbruch derartiger Serien aufgrund der Feinstruktur- bzw. QED-Aufspaltung des Rumpfes quantitativ beschreiben [1].
Für den Gesamtdrehimpuls J=1 und Parität π=−1 sagen wir die Gesamtzahl
und die energetische Lage der höherliegenden Dipolserien-Resonanzen
vorher. Da im Jπ=1− Unterraum 1Po-,
3Po- und 3Do- artige Kanäle
enthalten sind, tritt — wenn der energetische Abstand der Resonanzen zur
Schwelle vergleichbar mit der Spin-Bahn-Aufspaltung des Wasserstoffrumpfes
wird — eine Singlett-Triplett-Mischung auf.
Die vorwiegend 1Po zuzuordnende Serie
besteht aus genau drei Zuständen, von denen wir den schwellennächsten Zustand
bei E3=−5.6 · 10−6 Ry relativ zur ungestörten N=2-Schwelle
vorhersagen. Die 3Po-artige Serie besteht aus genau vier
Zuständen, wobei wir für die beiden schwellennächsten Zustände
E3=−3.1· 10−5 Ry bzw. E4=−4.4 · 10−6 Ry vorhersagen.
[1] T. Purr, H. Friedrich und A.T. Stelbovics, Phys. Rev. A. 57(1), (1998)