Konstanz 1998 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 7: Poster: Cluster, Stoßprozesse
MO 7.18: Poster
Dienstag, 17. März 1998, 16:00–18:00, PF
Laboruntersuchungen an Kohlenstoff in Wassereismatrizen — •H. Stopka-Ebeler, M. Förderer, I. Cermak, S. Kalhofer und W. Krätschmer — Max-Planck-Institut für Kernphysik, Postfach 103980, D-69029 Heidelberg
Kleine Kohlenstoffteilchen sind mögliche Träger der interstellaren Extinktionsstruktur bei 217 nm. Eine ähnliche Extinktion wird beobachtet, wenn verdampfter Kohlenstoff in Wassereismatrizen bei kryogenen Temperaturen eingebettet wird. Der bislang unbekannte Träger dieser Laborextinktion wurde untersucht. Wir zeigen, daß die in die Wassereismatrix deponierte Kohlenstoffmenge der Intensität der 217 nm–Laborextinktion proportional ist. Untersuchungen mittels Infrarotspektroskopie an Kohlenstoff–Wassereismatrizen erbrachten keinen Hinweis auf chemische Reaktionen zwischen Kohlenstoffmolekülen und der Wassereismatrix. Darüber hinaus wurden bei Einbettung von verdampften Kohlenstoffmolekülen und Wassermolekülen in Argonmatrizen keine Reaktionsprodukte beobachtet, die Träger der 217 nm–Laborextinktionsstruktur sein könnten. Photostabilitäts–Untersuchungen sowie REM–Aufnahmen deuten ebenfalls darauf hin, daß es sich bei dem Träger um kleine Kohlenstoffteilchen handelt. Unter der Annahme, daß kleine nanometer–große Kohlenstoffteilchen die 217 nm–Laborextinktionsstruktur verursachen, wurde abgeschätzt, daß etwa 25% des interstellaren Kohlenstoffs in Form der Laborsubstanz nötig wäre, um die interstellare 217 nm–Extinktionsstruktur zu erklären.