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PV: Plenarvorträge
PV II
PV II: Plenarvortrag
Dienstag, 17. März 1998, 09:00–09:45, Audimax
Polarisiertes He-3 als Instrument in Grundlagenforschung und Anwendung — •E. Otten — Universität Mainz
In den letzten Jahren ist es gelungen, grössere Mengen an He-3 durch optisches Pumpen und Spinaustausch nahezu quantitativ zu polarisieren und als hochkomprimertes Gas mit Relaxationszeiten bis zu 100 Stunden fuer die verschiedensten Experimente zur Ver- fügung zu stellen. Am Mainzer Mikrotron wurde mit einem solchen Target der elektrische Formfaktor des Neutrons durch Streuung eines polarisierten Elektronenstrahls am He-3 in Koinzidenz mit dem gestreuten Neutron gemessen, das im wesentlichen die Polari- sation des Kerns traegt. Zellen mit polarisiertem He-3 beginnen sich auch als breitbandige Spinfilter zur Polarisation von Neu- tronenstrahlen an Reaktoren durchzusetzen. Als vielversprechende Anwendung außerhalb der Physik kam in den letzten Jahren über- raschend die Idee auf, hochpolarisiertes He-Gas zu inhalieren, um daraus im Kernspintomographen eine Darstellung der Lunge zu gewinnen. Schon die ersten Ergebnisse zeigen wesentlich bessere Auflösung und Detailinformationen als die übliche Szintigraphie mit inhalierten, radioaktiven Gasen.