Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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AM: Magnetismus
AM 19: Dünne magnetische Schichten und Vielfachschichten, magnetooptische Schichten V
AM 19.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 26. März 1998, 16:00–16:45, H10
Antiferromagnetische Kopplung über eine amorphe metallische Zwischenschicht — •D.E. Bürgler — Institut für Physik, Universität Basel, Klingelbergstrasse 82, CH-4056 Basel, Schweiz
Das Oszillieren der magnetischen Austauschkopplung zweier ferromagnetischer Schichten über eine kristalline Zwischenschicht basiert im allgemeinen auf dem Zusammenspiel von RKKY-artiger Wechselwirkung und diskretem Lagenabstand der Zwischenschicht. Wir zeigen hier erstmals, dass auch eine amorphe metallische Zwischenschicht antiferromagnetische Austauschkopplung zwischen zwei ferromagnetischen Schichten vermitteln kann. Messungen des magneto-optischen Kerr-Effekts an Proben mit keilförmigen Zwischenschichten belegen die Existenz eines Bereichs antiferromagnetischer Kopplung bei 1–2 nm Zwischenschichtdicke. Im Anschluss an diesen Bereich findet sich ferromagnetische Kopplung; es treten keine Oszillationen auf. Alle Grenzflächen der durch thermisches Verdampfen hergestellten Proben werden mittels Raster-Tunnelmikroskopie morphologisch charakterisiert, so dass die Dickenfluktuationen der Zwischenschichten aus den Rauhigkeiten der Grenzflächen berechnet werden können. Das Kopplungsverhalten lässt sich unter Berücksichtigung der amorphen Struktur der Zwischenschicht als RKKY-artige Wechselwirkung modellieren. Kristalline Zwischenschichten mit vergleichbaren Dickenfluktuationen liefern im Rahmen des Modells hingegen das bekannte oszillatorische Kopplungsverhalten.