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AOE: Agrar- und Ökosystemphysik
AOE 1: Konzepte für die Ökosystemforschung
AOE 1.3: Fachvortrag
Montag, 23. März 1998, 11:00–11:30, T
Grundlagen und Anwendungen der Verzögerten Fluoreszenz des Phytoplanktons — •Volkmar Gerhardt und Jürgen Putzger — Universität Regensburg, Fakultät Physik, Institut II, Experimentelle und Angewandte Physik, Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg
Bringt man belichtete Algenzellen vom Hellen ins Dunkle, so kann ein im Verlauf von einigen Minuten abklingendes Nachleuchten gemessen werden. Diese sogenannte verzögerte Fluoreszenz entsteht im Reaktionszentrum des Photosystem II durch die Rekombination der am wasserspaltenden Komplex gespeicherten positiven Ladungen mit Elektronen aus der Elektronentransportkette der Photosynthese.
Damit besitzen die Algenzellen von Natur aus einen Fluoreszenzindikator, der einen Einblick in den für das Ökosystem wichtigen Prozeß der Photosynthese liefert. Auf der Basis der verzögerten Fluoreszenz wurde eine Reihe von Anwendungen zur Überwachung der Gewässergüte entwickelt. Die einfachste Anwendung ist die Bestimmung der Biomasse des Phytoplanktons. Durch Anregungsspektroskopie der DF kann diese nach den verschiedenen spektralen Algenklassen differenziert werden. Schließlich liefert die Kinetik der verzögerten Fluoreszenz Information über Einwirkung von Schadstoffen auf die Photosynthese.