Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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AOE: Agrar- und Ökosystemphysik
AOE 4: Poster
AOE 4.10: Poster
Dienstag, 24. März 1998, 17:00–19:00, Posterbereich C
Bodenphysikalische Aspekte der Reinigung von Wurzelgemüse — •H. J. Hellebrand, M. Geyer, B. Oberbarnscheidt und B. Herold — Institut für Agrartechnik Bornim e.V., 14469 Potsdam, Max-Eyth-Allee 100
Der Verbraucher erwartet gereinigtes Gemüse im Angebot. Naßreinigung schont das Produkt und trägt zur Qualitätssicherung bei. Sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter ökologischen Gesichtspunkten muß der Wasserverbrauch bei der Naßreinigung minimiert werden. Erkenntnisse der Bodenphysik können zu einer optimalen Gestaltung der Reinigungsprozesse beitragen.
Die Adhäsionskräfte zwischen Erdreich und Produkt und die Kohäsionskraefte in der anhaftenden Erdschicht sind für den Reinigungsverlauf bestimmend. Adhäsion und Kohäsion hängen von der Korngrößenverteilung ab. Feuchte- und Tongehalt beeinflussen über Hydratbildung, Wasserstoffbrücken und Wassermenisken die Haftwirkung der Erde. Durch irreversible Änderungen der Bodenporenstruktur infolge Trocknen oder mechanischer Deformation erhöht sich die Bodenstabilität und damit der Reinigungsaufwand. Steigende Temperaturen senken die Oberflächenspannung des Wassers und damit die Meniskuskräfte. Natriumionen führen über Kationenaustausch an den Tonplättchen zur stärkeren Dispergierung und somit zu einer besseren Ablösung der anhaftenden Erde bei der Naßreinigung.