Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm

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AUV: Abrüstung und Verifikation

AUV 4: Nukleare Verifikation und Kernmaterial

AUV 4.2: Fachvortrag

Donnerstag, 26. März 1998, 15:30–16:00, T

Die Verifikation einer Nuklearwaffenkonvention — •Jürgen Scheffran — Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Naturwissenschaft, Technik und Sicherheit (IANUS), TH Darmstadt, 64289 Darmstadt

Eine Nuklearwaffenkonvention, die Kernwaffen völkerrechtlich ächtet und vollständig beseitigt, benötigt ein umfassendes Verifikationssystem, das sicherheitsrelevante Vertragsverstöße rechtzeitig entdeckt. Wesentliche Aufgaben sind die Sammlung und der Austausch von Basisinformationen, die Überprüfung nuklearer Abrüstung und die Verhinderung der Neubewaffnung. Gegenstand der Verifikation sind kernwaffenrelevante Objekte (Kernsprengköpfe, Komponenten, Materialien etc.) und Aktivitäten (F+E, Erprobung, Produktion, Beschaffung, Stationierung, Wartung, Transfer, Einsatz, Waffenzerstörung und -konversion. Mögliche Elemente eines Verifikationssystems sind Überwachungstechnologien (Fernaufklärung in verschiedenen Spektralbereichen; seismische und akustische Sensoren etc.), kooperative Prozeduren (Informationsaustausch, Deklarationen, Registrierung, Überflüge, Vor-Ort-Inspektionen, Beobachter, Torkontrollen, Kernwaffensicherung), institutionelle Verifikation (internationale Agentur, Konsultation und Streitschlichtung) und soziale Verifikation (Zusammenarbeit, Whistle-Blowing). Es wird ein integrierter Modellansatz vorgestellt, der die Verifikationsanforderungen in Beziehung setzt zu den Verifikationsverfahren und diese hinsichtlich Verfügbarkeit, Wirksamkeit, Kosten und Risiken vergleicht.