Regensburg 1998 – scientific programme
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DY: Dynamik und Statistische Physik
DY 13: Gläser I
DY 13.8: Talk
Monday, March 23, 1998, 12:30–12:45, H2
Schnelle Relaxation in Gläsern, untersucht mittels Lichtstreuung — •J. Wiedersich1, N. V. Surovtsev1, V. N. Novikov1, A. P. Sokolov2 und E. Rössler1 — 1Physikalisches Institut, Universität Bayreuth, 95440 Bayreuth — 2Institut für Festkörperforschung, Forschungszentrum Jülich, 52425 Jülich
Mit Hilfe eines Tandem-Fabry-Perot-Interferometers studieren wir schnelle Relaxationsprozesse und Schwingungen im Frequenzbereich 1 GHz < ν < 1000 GHz. Wir untersuchen verschiedene Gläser (Kalzium-Kalium-Nitrat (CKN), Polystyrol (PS), Polycarbonat (PC) und Polymethylmethacrylat (PMMA)) über einen großen Temperaturbereich 30 K <T< 310 K (T<Tg).
In allen Fällen läßt sich die Niederfrequenzflanke der Suszeptibilität χ ”(ν ) durch Potenzgesetze mit einem Exponenten α < 0,6 beschreiben. Dieser Exponent hängt vom System und von der Temperatur ab. In keinem der untersuchten Systeme findet sich ein Übergang zu einem “weißen Rauschen”, d. h. α = 1, wie es von der Modenkopplungstheorie für Temperaturen T<Tc vorhergesagt wird.
Es wird gezeigt, daß thermisch aktivierte Übergänge in asymmetrischen Doppelmuldenpotentialen [1] den Potenzgesetzbereich der schnellen Relaxation in PS und CKN gut beschreiben können. In diesen Fällen gestattet das Modell die Bestimmung der Barrierenhöhenverteilung g(V). Für PMMA und PC versagt dieses einfache Modell.
[1] K. S.. Gilroy und W. A. Phillips, Phil. Mag. B 43, 735 (1981)