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DY: Dynamik und Statistische Physik
DY 53: Phasenübergänge und kritische Phänomene
DY 53.4: Vortrag
Freitag, 27. März 1998, 11:15–11:30, H2
Ein Doppel-Ising-Spin (DIS)-Modell und Betainkalziumchloriddihydrat (BCCD): ,Interne’ Übergänge in modulierten Phasen — •Boris Neubert1, Michel Pleimling2 und Rolf Siems1 — 1FR Theoretische Physik, U Saarlandes, Pf. 151150, D-66041 Saarbrücken — 2Theoretische Physik, RWTH Aachen, Sommerfeldstr., D-52074 Aachen
Das DIS-Modell ist ein gittertheoretisches symmetriekonformes Pseudospinmodell zur Untersuchung uniaxial strukturell modulierter Kristalle [1,2]. Je zwei zweikomponentige Pseudospins pro Einheitszelle bestimmen lokale symmetriebrechende Verschiebungen der Atome. Modulierte Phasen werden durch eine Wellenzahl q charakterisiert. Wir haben in Mean-Field-Näherung, mit der Mean-Field-Transfer-Matrix-Methode, und in Monte-Carlo-Simulationen Phasenübergänge erster Art ohne Änderung von q gefunden, die durch ein sprunghaftes Anwachsen höherer Harmonischer in den Verschiebungsprofilen gekennzeichnet sind. Unter Berücksichtigung des Einflusses von Gitterdefekten auf die natürliche Abhängigkeit der Pseudospin-Kopplungen von der Temperatur und der Gittergeometrie werden ein kürzlich in der q=1/4-Phase von BCCD beobachteter Phasenübergang [3] und scheinbar widersprüchliche Strukturanalysen zwanglos erklärt.
[1] M. Pleimling, R. Siems, Ferroelectrics 151, 69 (1994)
[2] B. Neubert, M. Pleimling, R. Siems, Ferroelectrics, in Druck
[3] M. Le Maire, R. Straub, G. Schaack, Phys. Rev. B 56, 134 (1997)