Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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GR: Gravitation und Relativitätstheorie
GR 8: 2D-Gravitation, Computer und Rotation
GR 8.4: Vortrag
Freitag, 27. März 1998, 12:05–12:25, H47
Gibt es relativistische rotierende Staubsterne? — •U. Schaudt — Institut für Theoretische Physik, Universität Tübingen
Im Rahmen der Newtonschen Gravitationstheorie sind nur infinitesimal dünne Staubscheiben möglich, da Staubmaterie parallel zur Rotationsachse keine Gegenkraft zur Gravitationskraft erzeugen kann. Dieses einfache physikalische Argument verliert im Rahmen der Einsteinschen Theorie aufgrund der Existenz von gravitomagnetischen Feldern seine Gültigkeit. Die einzige Ausnahme davon bildet die Rotationsachse. Es wird die Frage untersucht ob diese Ausnahme schon hinreichend ist für die Nichtexistenz von endlich ausgedehnten starr rotierenden Staubsternen mit Kugeltopologie. Dazu wird, unter Berücksichtigung der integrierten Eulergleichung, die geometrische Struktur der Höhenlinien des verallgemeinerten Gravitationspotentials in der Umgebung der Durchstoßpunkte der Achse durch den Materiebereich analysiert. Da dies das einfachste Modell für rotierende Objekte ist, an dem sich das sogenannte “matching problem” von inneren und äußeren Lösungen studieren läßt, sind diese Methoden und Ergebnisse auch für den Fall einer idealen Flüssigkeit mit Druck von Interesse.