Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 26: Photovoltaik IV
HL 26.3: Vortrag
Donnerstag, 26. März 1998, 11:00–11:15, H13
Spektrale Untersuchung anomaler Strom-Spannungs-Kennlinien von Cu(In,Ga)Se2-Solarzellen — •Marc Köntges1, Uwe Rau1, Lars Bornemann1, Frank Engelhardt1, Thorsten Meyer1, Raymund Schäffler2 und Jürgen Parisi1 — 1Universität Oldenburg, Fachbereich Physik, D-26111 Oldenburg — 2Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung, 70565 Stuttgart
Wir beobachten an Cu(In,Ga)Se2-Solarzellen Doppeldiodenverhalten
und überhöhte Quantenausbeuten bei Rotlichtbias und/oder
Spannungsbias. Die Diode dieses Solarzellentyps wird aus dem
p-halbleitenden CIGS-Absorber, einer CdS Pufferschicht und einer
ZnO-Fensterschicht als n-Halbleiter gebildet. Abhängig von den
Preparationsbedingungen verhält sich die CdS-Schicht im
unbeleuchteten Zustand wie eine zusätzliche Barriere, die den
Stromfluß behindert. Beleuchtet man derartige Zellen mit blauen
Photonen, die vor allem im CdS absorbiert werden, nimmt die
Barrierenhöhe ab. Strom-Spannnungs-Kennlinien zeigen deshalb
Doppeldiodenverhalten, wenn nur mit rotem Licht beleuchtet wird, weil
in diesem Fall die CdS-Barriere ausgeprägt ist. In den
Quantenausbeutemessungen wird dieser Effekt als Schalter benutzt. Die
im Absorber unter Rotlichtbias erzeugten Ladungsträgerpaare können
durch blaue Photonen, die die CdS-Barriere erniedrigen, getriggert
werden. Dies führt zu Quantenausbeuten größer als 100%.