Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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HL: Halbleiterphysik
HL 42: Unkonventionelle Halbleiter
HL 42.10: Vortrag
Freitag, 27. März 1998, 13:45–14:00, H17
Anomalien im Ramanspektrum von Graphit — •M. Hundhausen1, I. Pocsik2, S. Rohmfeld1, L. Ley1 und M. Koos2 — 1Institut für Technische Physik, Universität Erlangen, Erwin-Rommel-Str. 1, D91058 Erlangen — 2Research Institute for Solid State Physics, P.O.Box 49, H1525 Budapest, Ungarn
Mikrokristalliner Graphit zeigt zwei Peaks im Ramanspektrum, nämlich den sogenannten G-peak bei 1580 cm−1 und den D-peak im Bereich um 1350 cm−1. Lediglich der G-peak kann einem Phonon im Zentrum der Brillouinzone zugeordnet werden, während Phononen mit der Frequenz des D-peaks nur weit entfernt vom Γ-Punkt zu finden sind. Wir haben diese beiden Strukturen unter Variation der Anregungsenergie des Lasers zwischen 1.16eV und 4.13eV untersucht und finden eine starke Dispersion des D-peaks mit +50cm−1/eV. Die Verschiebung des D-peaks ist außerdem im Antistokes-Spektrum um 8cm−1 größer als im Stokes-Spektrum. Aufgrund dieser Effekte scheidet ein Maximum in der Phononenzustandsdichte als Erklärung des D-peaks aus. Wir deuten dieses Verhalten durch resonante Ramanstreuung: Bei Erhöhung der Laserenergie werden Phononenmoden mit höheren Frequenzen angeregt. Die Größe der Dispersion des D-peaks mit Laserenergie kann quantitativ erklärt werden, wenn man annimmt, daß gerade die Phononenmoden resonant verstärkt werden, die denselben Wellenvektor besitzen, wie das in der Absorption des Laserlichts erzeugte Elektron.