Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 25: Postersitzung, gemeinsam mit AM,DS,DF,TT,SY B
M 25.12: Poster
Donnerstag, 26. März 1998, 15:10–19:10, A (Sammelgeb"aude)
Oberflächenempfindliche Untersuchung des martensitischen Phasenüberganges in Ni62.5Al37.5 mittels Beugung unter streifenden Winkeln — •M. Fromm, U. Klemradt, G. Landmesser, C. Münster und J. Peisl — Sektion Physik der Ludwig-Maximilians-Universität München
Die Martensitumwandlung ist ein diffusionsloser struktureller Phasenübergang schwach erster Ordnung. Für Martensitumwandlungen sind im allgemeinen die Nukleationskeime unbekannt. Zur Untersuchung des Einflusses der Probenoberfläche auf martensitische Phasenumwandlungen haben wir am Wigglerstrahlrohr W1 (HASYLAB) erstmalig erfolgreich Röntgenbeugungsexperimente unter streifenden Ein- und Ausfallswinkeln durchgeführt. Die Probe ist ein ca. 5 mm x 5 mm großer Ni62.5Al37.5 Einkristall, dessen Oberfläche vor der Messung chemomechanisch poliert wurde. Die gestreute Intensität der Oberflächenbraggreflexe und damit der Streubeitrag der Austenitphase nimmt schon deutlich oberhalb der Volumenphasenumwandlungstemperatur von MS=85 K ab. Desweiteren ändert sich die Form der Oberflächenbraggreflexe beim Abkühlen der Probe schon weit oberhalb von MS. Beim Erwäremen bilden sich diese Veränderungen reversibel zurück. Lediglich für αi < 0.8 αc gibt es Abweichungen im Profil der Oberflächenbraggreflexe. Daraus kann auf die Zerstörung der Kristallinität der obersten atomaren Lagen geschlossen werden, die von der mit dem Phasenübergang verbundene Reliefauffaltung verursacht wird.