Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 32: Quasikristalle III
M 32.3: Vortrag
Freitag, 27. März 1998, 10:50–11:10, H 33
Der dynamische Strukturfaktor in Quasikristallen — •Johannes Roth, Martin Hohl und Hans-Rainer Trebin — Institut für Theoretische und Angewandte Physik, Universität Stuttgart
Neben den bekannten Phononenmoden treten in Quasikristallen zusätzliche diffusive Freiheitsgrade, die Phasonen, auf. Auf atomarer Ebene machen sie sich als Flips bemerkbar. Sie sind aber von der üblichen atomaren Selbstdiffusion zu unterscheiden. Wir haben mit Hilfe von Molekulardynamiksimulationen die van-Hove-Korrelationsfunktionen und den dynamischen Strukturfaktor für ikosaedrische (AlCuLi) und dekagonale (AlCuCo) Strukturmodelle berechnet. Bei den dekagonalen Quasikristallen können Einzelsprünge identifiziert und mit Modellflips in Parkettierungen verglichen werden. Auch korrelierte Sprünge werden beobachtet. Bei den ikosaedrischen Quasikristallen des Frank-Kasper-Typs findet man quasikristallspezifische Ringprozesse, die als Abfolge von Flips aufgefaßt werden können. Wir folgern aus den Ergebnissen, daß die Dynamik der Phasonen stark von den geometrischen und chemischen Eigenschaften der Strukturmodelle abhängig ist und sich nicht einfach auf andere Quasikristalltypen (AlCuFe, AlPdMn) verallgemeinern läßt.