Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
M: Metallphysik
M 8: Amorphe und metastabile Metalle II
M 8.3: Vortrag
Montag, 23. März 1998, 15:50–16:10, H 39
Der Einfluss von Entmischung und Nanokristallisation auf die supraleitenden Eigenschaften massiver Zr-Ti-Cu-Ni-Be Gläser — •Henning Harms und Susanne Schneider — I. Physik. Institut und SFB 345, Bunsenstraße 9, 37073 Göttingen
Die massiven metallenen Gläser Zr41.2Ti13.8Cu12.5Ni10Be22.5 (V1) und Zr41.2Ti13.8Cu12.5Ni10Be22.5 (V4) wurden bei Temperaturen unter 6K mit Messungen des elektrischen Widerstandes, der Wechselfeldsuszeptibilität und der spezifischen Wärmekapazität untersucht. Im normalleitenden Zustand wurden die Debyetemperatuen und Sommerfeldkonstanten der Gläser bestimmt. Beide Substanzen sind Typ-II-Supraleiter mit Sprungtemperaturen von 0.93K (V1) bzw. 1.23K (V4). Nach kurzer isothermer Auslagerung beider Legierungen wird eine Absenkung der kalorimerisch bestimmten Sprungtemperaturen um etwa 15mK beobachtet, die auf strukturelle Relaxation der Proben zurückzuführen ist. Während in V4 bei weiterer Auslagerung keine Veränderung der Sprungtemperatur Tc mehr beobachtet wird, sinkt Tc in V1 mit zunehmender Auslagerungsdauer bis auf etwa 0.55K ab. Das zeitliche Verhalten dieses Prozesses ist das gleiche wie bei der von uns mit Neutronen-Kleinwinkelstreuung nachgewiesenen Phasenseparation mit nachfolgender Bildung von Nanokristallen in V1. Die Absenkung von Tc ist eine empfindliche Sonde für den Verlauf der Entmischung und der Kristallisation und vermutlich auf den Proximity-Effekt zurückzuführen.