Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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M: Metallphysik
M 9: Wasserstoff in Metallen
M 9.6: Vortrag
Montag, 23. März 1998, 16:50–17:10, H 33
Mechanische Wasserstoffrelaxation in Metallen: Aspekte von Ordnung und Unordnung — •Hans-Rainer Sinning und Guido Steckler — Institut für Werkstoffe der TU, Langer Kamp 8, 38106 Braunschweig
Bei der mechanischen Reorientierungsrelaxation von Wasserstoff in Metallen besteht offenbar ein enger Zusammenhang zwischen der strukturellen (Fern-)Ordnung des Wirtsmaterials und der Wirksamkeit einer attraktiven H-H-Wechselwirkung. So findet man in reinen, kristallinen Metallen nur Relaxationen vom Zener-Typ (Reorientierung von H-H-Paaren), während sich das anelastische Verhalten von H in topologisch oder chemisch ungeordneten Strukturen (d.h. amorphen Legierungen oder Mischkristallen) weitgehend als Relaxation einzelner, nicht miteinander wechselwirkender H-Atome nach dem Snoek-Prinzip behandeln läßt. Eine Zwischenstellung nehmen intermetallische Verbindungen ein, deren Verhalten mit steigender H-Konzentration als Übergang zwischen beiden Relaxationstypen gedeutet werden kann. Hierzu werden Ergebnisse an Zr-Basis-Legierungen vorgestellt.
Die Parameter der Snoek-Typ-Relaxation sind hauptsächlich durch die Nahordnung der Metallatome in der Umgebung der vom Wasserstoff eingenommenen Plätze bestimmt. Eine Datenübersicht für amorphe Legierungen läßt hier auf eine Sonderstellung von Pd-Basis-Gläsern schließen.