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Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm

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MP: Theoretische und Mathematische Grundlagen der Physik

MP 9: Alternative Ansätze (gemeinsam mit FV DD und GR)

MP 9.1: Vortrag

Freitag, 27. März 1998, 14:00–14:20, H46

Gibt es ein Kausalgesetz — •Helmut Hille — Gesellschaft fuer kritische Philosophie GKP Nuernberg

Infolge des auf Autorität gegründeten politischen und theologischen Erbes aus vergangenen Jahrtausenden verstehen Naturwissenschaftler die sog. Naturgesetze mehr oder weniger unbewußt als die Wiedergabe eines den Dingen auferlegten Verhaltens. Beim Determinismus machen sie zumeist keine klare Unterscheidung zwischen Fremdbestimmtheit und Eigenbestimmtheit. Religiöse Denker, wie z.B. C. F. v. Weizsäcker, sprechen sogar explizit von einem Kausalgesetz, womit sie m.E. aber etwas in sich Widersprüchliches behaupten, denn entweder folgen die Dinge ihrer eigenen Natur oder einer fremden, sie verfremdenden. Im ersten Fall wäre ihr Verhalten ur-sächlich, d.h. aus der Sache komend, und wir könnten etwas über die Natur der Sache erfahren. Im zweiten Fall würden die Sachen auferlegten Gesetzen folgen und wir könnten evtl. etwas über Intentionen des Gesetzgebers in Erfahrung bringen, wie dies Einstein wollte. Ich denke jedoch, Naturwissenschaft zu betreiben heißt, etwas über die Natur erfahren zu wollen. Daher wäre, bis zum Beweis des Gegenteils, davon ausgehen, daß sich unbelebte Dinge kausal, d.h. ursächlich verhalten, wollen wir nicht von Anfang an uns der Spekulation hingeben.

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