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PV: Plenarvorträge

PV XI

PV XI: Plenarvortrag

Mittwoch, 25. März 1998, 16:00–16:30, H1

Zwischen Quantenoptik und Festkörperphysik: Lokalisierungskontrolle durch periodischen Antrieb — •Martin Holthaus — Träger des Gustav-Hertz-Preises — Fachbereich Physik der Philipps-Universität, Renthof 6, D-35032 Marburg

Der Landésche g-Faktor von Atomen, die nicht nur einem statischen, sondern auch einem dazu senkrechten oszillierenden Magnetfeld ausgesetzt sind, wird durch das oszillierende Feld stark verändert. Ein eng verwandter Effekt tritt in periodisch angetriebenen tight-binding-Gittern auf, also etwa in Halbleiter-Übergittern unter dem Einfluß starker FIR-Laserstahlung: Hier lassen sich (Mini-)Bandbreiten durch das oszillierende elektrische Feld ebenso manipulieren wie die atomaren g-Faktoren durch ein oszillierendes Magnetfeld. Da nun das Verhältnis der Stärke von Gitterdefekten und der Bandbreite den Grad der Anderson-Lokalisierung der Gitterzustände bestimmt, und die effektive Bandbreite von der Antriebsamplitude abhängt, kann der Lokalisierungsgrad durch den Antrieb gesteuert werden. In nicht zufällig, sondern quasiperiodisch gestörten Gittern läßt sich durch Variation der Antriebsstärke sogar ein Übergang von ausgedehnten zu lokalisierten Zuständen erzwingen — eine Voraussage, die möglicherweise mit ultrakalten Atomen in bichromatischen stehenden Lichtwellen überprüft werden kann.

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