Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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SYF: Symposium Fest-Flüssig-Grenzflächen
SYF 2: Fest/Flüssig - Grenzflächen
SYF 2.12: Poster
Donnerstag, 26. März 1998, 20:00–22:30, Bereich C
Wasserstoff-induzierte Schwingungen auf Pt(111)- und Pt(110)-Elektrodenflächen in perchlorsauren Elektrolyten — •F. Dederichs und W. Daum — Institut für Grenzflächenforschung und Vakuumphysik, Forschungszentrum Jülich GmbH, D–52425 Jülich
Summenfrequenz-Schwingungsspektren von Pt(111)- und
Pt(110)-
Oberflächen in 0.1 M perchlorsauren Elektrolyten zeigen für
kathodische Potentiale Schwingungsbanden um 2000 cm−1, deren
Intensitäten als Funktion des Potentials mit Strukturen in den
zugehörigen Zyklovoltamogrammen korrelieren. Für die (110)-Fläche
beobachten wir zwischen -20 mV und 150 mV RHE (RHE: reversible
Wasserstoffelektrode) eine ausgeprägte Schwingungsbande bei
2040 cm−1, die auch in einer früheren Infrarotarbeit nachgewiesen
wurde (H. Ogasawara, M. Ito, Chem. Phys. Lett. 221 (1994) 213). Diese Bande
verschwindet bei einem Potential von 150 mV, bei dem eine Stromspitze im
Voltamogramm beobachtet wird, die üblicherweise der Desorption von
chemisorbiertem Wasserstoff zugeordnet wird. Für die (111)-Fläche finden
wir erstmals kontinuumähnliche Anregungen um 2000 cm−1 ohne ein
definiertes Maximum. Da das Voltamogramm der Pt(111)-Elektrode im
sogenannten Wasserstoffbereich (0 mV–350 mV) kein Desorptionsmaximum,
sondern einen konstanten Strom aufweist, deuten die spektroskopischen
Ergebnisse darauf hin, daß bei der Pt(111)-Fläche keine H-Adsorption mit
definierter Bindungsenergie stattfindet. Ein alternativer
Erklärungsversuch mit adsorbierten H3O+-Ionen anstelle von atomarem
Wasserstoff wird diskutiert.