Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 18: Borkarbide und Fullerene
TT 18.1: Hauptvortrag
Donnerstag, 26. März 1998, 11:00–11:30, H 19
Supraleitende Fullerenverbindungen — •M. Baenitz und K. Lüders — Institut für Experimentalphysik, Freie Universität Berlin, Arnimallee 14, 14195 Berlin
Supraleitende Fullerenverbindungen sind gekennzeichnet durch relativ hohe Übergangstemperaturen von bis zu Tc = 32.5 K für Rb2CsC60 und eine im Vergleich zu den Kupratsupraleitern einfache Kristall- und Elektronenstruktur. Suszeptibilitätsmessungen weisen Fullerensupraleiter als harte Typ-II-Supraleiter mit typischen Werten von jc(10 K, 1 T) ≈ 3 × 109 A/m2 für Rb3C60 aus. Reversible Flußschlauchbewegung wird nur in einem schmalen Bereich unterhalb von Bc2(T) beobachtet. Binäre (K3C60, Rb3C60)- und ternäre (K2RbC60, K2CsC60, Rb2CsC60)-Systeme zeigen einen nahezu linearen Zusammenhang zwischen Tc und dem kleinsten intermolekularen C60- Abstand, der sich im Bild einer moderaten Elektron-Phonon-Kopplung (λep ≤ 1) beschreiben läßt. Erdalkalimetalldotierte Systeme wie Ba4C60 weichen von dieser Systematik ab. Aufgrund kleinerer Gitterabstände können hier kovalente Bindungsanteile im Unterschied zu den sonst stark ionischen alkalimetalldotierten Systemen nicht ausgeschlossen werden. Die Supraleiteigenschaften dieser Systeme werden im Zusammenhang mit STM- und NMR-Untersuchungen diskutiert.