Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
Bereiche | Tage | Auswahl | Suche | Downloads | Hilfe
TT: Tiefe Temperaturen
TT 2: Transporteigenschaften und Flußverankerung in HTSL
TT 2.1: Hauptvortrag
Montag, 23. März 1998, 10:15–10:45, H 18
Flußlinienverankerung und lokale Stromdichten in YBaCuO-Filmen — •R. Warthmann, Ch. Jooß und H. Kronmüller — Max-Planck-Institut für Metallforschung, Heisenbergstr. 1, D-70569 Stuttgart
Mit Hilfe des magnetooptischen Faradayeffekts kann die magnetische Flußdichteverteilung ortsaufgelöst sichtbar gemacht werden. Aus der gemessenen Flußdichteverteilung wird mittels Inversion des Biot-Savartschen Gesetzes die zugrundeliegende Stromdichteverteilung mit einer Ortsauflösung bis zu 3µm berechnet. Die hochauflösende Bestimmung der lokalen Stromdichteverteilung erlaubt neue Einblicke in die Physik der Flußlinienverankerung. Aus Untersuchungen an YBaCuO-Filmen mit einer periodischen Anordnung von planaren Defekten werden Rückschlüsse auf die Haftkräfte und die wirksamen Verankerungsmechanismen dieser Defekte gezogen. Betrachtungen der lokalen Feldabhängigkeit der kritischen Stromdichte zeigen im Vergleich mit der aus SQUID-Messungen bestimmten globalen Feldabhängigkeit für kleine äußere Felder (Bext<200mT) deutliche Unterschiede. Insbesondere ergeben sich aus Anpassungen des Kim Modells deutlich höhere jc(B=0)-Werte bei Berücksichtigung der lokalen Feldabhängigkeit. Aus Messungen der lokalen magnetischen Relaxation kann modellunabhängig und ortsaufgelöst die Abnahme der kritischen Stromdichte im Zeitintervall bis 300s bestimmt werden. Man erhält eine näherungsweise logarithmische Abhängigkeit, die im Zusammenhang mit globalen SQUID-Messungen diskutiert wird.