Regensburg 1998 – wissenschaftliches Programm
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TT: Tiefe Temperaturen
TT 6: Symmetrie des Ordnungsparameters in HTSL
TT 6.2: Vortrag
Montag, 23. März 1998, 15:00–15:15, H 20
Elektronische Eigenschaften von Zwillingsgrenzen in Hochtemperatursupraleitern — •C. Bruder1, W. Belzig1 und M. Sigrist2 — 1Institut für Theoretische Festkörperphysik, Universität Karlsruhe, 76128 Karlsruhe — 2Yukawa Institute, Kyoto University, Kyoto, Japan
Einige Hochtemperatursupraleiter habe keine tetragonale Struktur, sondern sind orthorhombisch verzerrt. Anhand eines phänomenologischen Modells integrieren wir diese Verzerrung in die quasiklassische Theorie der Supraleitung. Durch Lösung der Eilenberger-Gleichungen finden wir, daß in diesen Systemen d- und s-Wellen-Ordnungsparameter koppeln und somit koexistieren können. Eine Zwillingsgrenze trennt zwei Bereiche, in denen die Verzerrungen verschieden orientiert sind. Wir berechnen die Ordnungsparameter an einer Zwillingsebene selbstkonsistent für alle Temperaturen. Bei tiefen Temperaturen finden wir eine lokale Zeitumkehrinvarianz-Verletzung und bestätigen damit auf mikroskopischer Ebene die Ergebnisse der Ginzburg-Landau Theorie[1]. Insbesondere können wir die lokale Zustandsdichte (LDOS) an einer Zwillingsebene berechnen. Wir finden dort gebundene Andreev-Zustände, die zu einem zero-bias Maximum in der LDOS führen. Die lokale T-Verletzung äußert sich in einer Aufspaltung dieses Maximums. Anhand der LDOS geben wir eine mikroskopische Erklärung der spontanen Ströme, die entlang der Zwillingsgrenze fließen.
[1] M. Sigrist et al. , Phys. Rev. B 53, 2835 (1996).