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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 14: Instrumentation und Anwendungen II
HK 14.3: Gruppenbericht
Montag, 22. März 1999, 17:15–17:45, F
Relativistische Laserplasmen als Quelle ultrakurzer Teilchenpulse — •G. Pretzler1, K. Eidmann1, C. Gahn1, D. Gassmann2, D. Habs2, B. Hegelich2, S. Karsch2, J. Meyer-ter-Vehn1, A. Pukhov1, A. Saemann1, T. Schätz2, U. Schramm2, P. Thirolf2, G. Tsakiris1 und K. Witte1 — 1Max-Planck-Institut für Quantenoptik, 85748 Garching — 2Sektion Physik, LMU München, 85748 Garching
Ultrakurzpuls-Hochleistungslaser haben sich in den letzten
Jahren als wichtiges Forschungswerkzeug etabliert. Derartige
Lasersysteme, wie dem ATLAS-Laser am MPQ, sind preiswert
und kompakt (table-top). Die emittierten Laserpulse
erreichen typischerweise Leistungen über 1 TW
(Energie 200 mJ bei einer Pulsdauer von 120 fs)
bei hoher Wiederholrate (10 Hz) und lassen sich auf
Leistungsdichten von über 1018 W/cm2
fokussieren.
Bei der Wechselwirkung derart hoher elektromagnetischer Felder
mit Materie treten bis vor kurzem unerreichbare und unbekannte
relativistische Plasmaeffekte auf: Es kommt zur Ausbildung eines
engen Kanals, in dem die elektromagnetische Strahlung gefangen
ist und aus dem ein hochintensiver Puls relativistischer Elektronen
nach vorne beschleunigt wird. Wir präsentieren hier Experimente,
die diesen Mechanismus demonstrieren und zeigen, daß er
gut den theoretischen Voraussagen folgt.
Der entstehende Elektronenpuls ist durch seine Kürze (einige ps)
ein faszinierendes Werkzeug zur Auslösung einer Vielzahl von
Reaktionen. Hier werden Experimente vorgestellt, die exemplarisch
die Erzeugung intensiver, ultrakurzer Pulse von γ-Strahlen,
Neutronen und Positronen demonstrieren.
Konkrete Anwendungsmöglichkeiten werden ebenfalls diskutiert,
so eine lasergetriggerte gepulste Neutronenquelle oder ein
kompakter Elektronenbeschleuniger.
Die Arbeit wurde zum Teil von der DFG gefördert (DFG-HA-1101/7-1).