Freiburg 1999 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 20: Kern- und Teilchen- Astrophysik II
HK 20.4: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 15:00–15:15, C
Messung der Kernreaktion 7Be(p,γ)8B mit einem radioaktiven Festkörpertarget — •D. Rogalla — Institut für Physik mit Ionenstrahlen, Ruhr-Universität Bochum
genau einmal Der Wirkungsquerschnitt der Kernreaktion 7Be(p,γ)8B ist aufgrund seines Einflusses auf das “Solare Neutrinoproblem” auch fast 40 Jahre nach den ersten Messungen immer noch Gegenstand der aktuellen Forschung. In der Vergangenheit wurde diese Reaktion meistens mit Festkörpertargets gemessen, die sehr empfindlich auf Unsicherheiten in der Targetstöchiometrie und Energieverlustdaten waren. Eine neuere Veröffentlichung von Weissman et al. hat eine zusätzliche Problematik aufgeworfen: durch eine Rückstreuung der entstehenden 8B Kerne aus dem Target, kann die Bestimmung des Wirkungsquerschnittes signifikant beeinflußt werden; Monte Carlo Simulationen dazu zeigten einen Verlust der Reaktionsejektile von bis zu 15 %. In einem Experiment am Dynamitron Tandem Beschleuniger in Bochum konnte der nichtvernachlässigbare Einfluß dieses Effektes bestätigt werden. Es wurde eine starke Abhängigkeit von der Targetdicke und dem Backingmaterial nachgewiesen, wobei der Effekt besonders für Platin-Backings von Bedeutung ist, die bei allen bisherigen Festkörpertarget-Messungen der Reaktion 7Be(p,γ)8B verwendet wurden. Zur Zeit wird an der Ruhr-Universität Bochum eine neue Messung der Reaktion 7Be(p,γ)8B durchgeführt, bei der der Einfluß dieses Effektes für das verwendete Target genauer studiert und berücksichtigt wird.