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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 21: Physik mit schweren Ionen III
HK 21.6: Vortrag
Dienstag, 23. März 1999, 15:15–15:30, D
Nukleon-Kern- und Kern-Kern-Streuung in relativistischer Mittelfeldtheorie mit dichte- und impulsabhängigen Selbstenergien† — •S. Typel, O. Riedl und H.H. Wolter — Sektion Physik, Universität München, Am Coulombwall 1, 85748 Garching
Eigenschaften von Kernmaterie und endlichen Kernen lassen sich im Rahmen
einer relativistischen Mittelfeldtheorie mit dichteabhängigen
Kopplungskonstanten für σ-, ω- und ϱ-Mesonen
erfolgreich beschreiben. Solch eine Parametrisierung
wird durch die Dichteabhängigkeit
der Selbstenergien in Dirac-Brueckner-Rechnungen für Kernmaterie
nahegelegt. Oberhalb der Fermienergie erwartet man zusätzlich
eine Impulsabhängigkeit der vektoriellen und skalaren
Selbstenergien, wobei außerdem ein Imaginärteil auftritt.
In der Dirac-Phänomenologie für die Beschreibung der
Nukleon-Kern-Streuung treten ebenfalls energieabhängige
komplexe Vektor- und Skalarpotentiale auf [1].
Ausgehend von Mesonenfeldern, die wir aus Mittelfeldrechnungen für
endliche Kerne erhalten, versuchen wir, in systematischer Weise
die zusätzlische Energieabhängigkeit der Selbstenergien
in der Nukleon-Kern-Streuung zu parametrisieren. Dazu
vergleichen wir mit experimentellen Daten, die
sehr gut durch die Dirac-Phänomenologie wiedergegeben werden.
Die volle Lösung der Dirac-Gleichung in einer
Partialwellenentwicklung vergleichen wir mit einer relativistischen
Eikonal-Näherung, die den Ausgangspunkt für eine relativistische
Beschreibung der Kern-Kern-Streuung bildet, die ihre innere Struktur
berücksichtigt. Dieser Ansatz ermöglicht, die Struktur von Kernen
wie auch die Streuung an ihnen auf einer einheitlichen Grundlage zu
beschreiben.
† Gefördert durch die GSI Darmstadt, Vorhaben LMWOLT.
[1] E. D. Cooper et al., Phys. Rev. C47 (1993) 297