Freiburg 1999 – scientific programme
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 4: Kernphysik I / Exotische Kerne I
HK 4.3: Talk
Monday, March 22, 1999, 15:00–15:15, B
Möglichkeiten und Grenzen von Transferexperimenten mit radioaktiven Strahlen an REX-ISOLDE — •C. Gund1, H. Bauer1, J. Cub2, A. Dietrich1, T. Härtlein1, H. Lenske3, D. Pansegrau1, A. Richter2, G. Schrieder2 und D. Schwalm1 — 1MPI für Kernphysik Heidelberg — 2TU Darmstadt — 3Uni Gießen
Im Rahmen des REX-ISOLDE Projekts [1] am CERN werden ab Sommer 1999 radioaktive
Strahlen von bis zu 2.2 MeV/u zur Verfügung stehen, mit denen
unter anderem über inverse Einteilchen-Transferreaktionen
niedrigliegende Anregungszustände von Kernen mit extremem
N/Z-Verhältnis untersucht werden können.
Da die erwarteten Strahlintensitäten im Bereich von
1 pA und darunter liegen und die Transferprodukte hohe
Geschwindigkeiten aufweisen, wurde am MPI-K
ein Testexperiment durchgeführt,
in dem untersucht wurde, welche Probleme die γ-Spektroskopie
unter diesen Bedingungen mit sich bringt und
wie man sie lösen kann. Dazu wurde 36S mit einer Einschußenergie von
2.2 MeV/u als Projektil gewählt und der nach 37S führende
Einneutron-Transfer untersucht. Als Target diente
deuteriertes Polyethylen und 9Be. Die
Strahlintensitäten wurden bis auf 106 Teilchen/sec abgesenkt.
Zum Projektilnachweis kam unter 0o ein für REX-ISOLDE entwickelter,
ortsempfindlicher Parallelplattenzähler zum Einsatz, der auch als
Strahlmonitor dient und der eine zeitliche Referenz liefert, die zur
Unterdrückung des Untergrundes in den
Germaniumdetektoren unbedingt notwendig ist. Außerdem wird
bei REX-ISOLDE MINIBALL [2], ein neues γ-Spektrometer,
zum Einsatz kommen,
das speziell für Experimente entwickelt wird,
bei denen sowohl eine hohe Effizienz als auch eine gute
Dopplerkorrektur notwendig sind.
Zwei Einzelzähler dieses
γ-Arrays standen beim Testexperiment zur Verfügung. Aufgrund
der durch Segmentierung und Pulsformanalyse erhöhten Granularität
der Germaniumdetektoren konnte eine deutlich verbesserte
Dopplerkorrektur ohne Effizienzverlust erreicht werden.
Die Strukturanalyse exotischer Kerne ist aufgrund der geringen
Strahlintensitäten nur in Reaktionen mit hohem Wirkungsquerschnitt
möglich. Für die d(36S,37S)p Reaktion wurde bei einer
Strahlenergie von 2.2 MeV/u ein Wirkungsquerschnitt von 180 mbarn
für die Population des 0.6 MeV (3/2−)-Zustands vorausgesagt [3]. Der hohe
Transferwirkungsquerschnitt konnte im Experiment bestätigt werden.
D.Habs et al., Nucl.Phys. A616 (1997) 29c
J.Eberth et al., Prog. Part. Nucl. Phys 38 (1997) 29
H.Lenske und G.Schrieder, Eur. Phys. J. A 2 (1998) 41-53