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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 43: Physik mit schweren Ionen IV
HK 43.2: Gruppenbericht
Mittwoch, 24. März 1999, 16:00–16:15, D
Neue Ergebnisse zur Produktion von Lepton-Paaren in Pb-Au-Kollisionen bei 158 GeV/c pro Nukleon — •B. Lenkeit — Universität Heidelberg, Physikalisches Institut, Philosophenweg 12, D-69120 Heidelberg
Das Čerenkov-Ring-Elektron-Spektrometer (CERES) ist auf den Nachweis von e+e−-Paaren in ultrarelativistischen Kern-Kern Kollisionen am CERN-SPS spezialisiert. Es besteht aus zwei radialen Silizium-Drift-Detektoren, zwei ringabbildenden Čerenkov-Detektoren und einer Vieldrahtproportionalkammer. Zur Impulsbestimmung werden geladene Teilchen mit Hilfe eines Magnetfeldes zwischen den beiden RICH Detektoren abgelenkt.
Im November 1996 hat CERES 6 · 107 Pb-Au-Kollisionen aufgezeichnet. Neben der um einen Faktor 6 höheren Statistik als 1995 wurde die Massenauflösung des Spektrometers durch die Verwendung neuer Silizium-Drift-Detektoren verbessert. Die Produktionsrate der Leptonpaare wurde als Funktion der Paarmasse, des Transversalimpulses sowie der Zentralität studiert. Es zeigt sich erneut eine erhöhte Produktion im Massenbereich 0.2 - 2 GeV/c2 relativ zur Erwartung aus hadronischen Zerfällen. Der Überschuß steigt annähernd quadratisch mit der assoziierten Multiplizität geladener Teilchen und konzentriert sich überwiegend auf niedrige Transversalimpulse. Bereits die bisher publizierten CERES-Daten haben eine intensive theoretische Diskussion über die möglichen Interpretationen stimuliert. Diese reichen von π+π−-Annihilation mit einer starken Modifikation des (ρ-dominierten) Formfaktors im heißen und dichten Medium in der Nähe des QGP- bzw. chiralen Übergangs bis zu rein partonischen Mechanismen. Eine erhebliche weitere Verbesserung der Daten wird notwendig sein, um eine kritische Unterscheidung zwischen den verschiedenen Möglichkeiten zu ermöglichen.