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Freiburg 1999 – wissenschaftliches Programm

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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK 49: Theorie VI

HK 49.1: Vortrag

Donnerstag, 25. März 1999, 14:00–14:15, A

Das Infrarotverhalten der Propagatoren der QCD in Landau–Eichung aus ihren Dyson–Schwinger Gleichungen — •L. von Smekal1, S. Ahlig2 und R. Alkofer21Inst. f. Theor. Phys. III, Univ. Erlangen, Staudtstraße 7, 91058 Erlangen — 2Inst. f. Theor. Phys., Univ. Tübingen, Auf der Morgenstelle 14, 72076 Tübingen

Die Greenschen Funktionen der QCD sind untereinander verknüpft durch Dyson–Schwinger(DS)–Gleichungen. Diese erlauben, die Dynamik von QCD Freiheitsgraden bei allen, insbesondere auch bei mittleren und niederen Energien, zu studieren. Zusatzinformationen wie Slavnov–Taylor–Identitäten oder Teilchenaustauschsymmetrien ermöglichen, ein geschlossenes Gleichungssystem für die Propagatoren der QCD in kovarianter Eichung abzuleiten. Für die reine Eichtheorie (d.h. ohne Quarkfreiheitsgrade) ist dieses System numerisch gelöst worden.1

Die Resultate schließen eine Teilcheninterpretation für gluonische Freiheitsgrade aus. Für den Mechanismus des Quark–Confinement ist die Stärke der von Gluonen und Geistern induzierten Wechselwirkung im Infraroten entscheidend. Der Hauptbeitrag hierzu scheint in Landau–Eichung nicht wie lange Zeit vermutet von Gluonen sondern von den zuvor meist vernachlässigten Geistfreiheitsgraden zu kommen, was deren Bedeutung für den Wechselwirkungsmechanismus der Quarks in dieser Eichung unterstreicht. Die relevante Größe ist hierbei die laufende Kopplung der QCD. Die explizite Renormierungsgruppenkovarianz der Methode erlaubt es, die Kopplung des Schemas vollständig zu extrahieren und mit den experimentellen Werten im Bereich von der τ–Leptonmasse bis zu der des Z–Bosons zu vergleichen. Weitere Vergleichsmöglichkeiten bieten Daten entsprechender Gittersimulationen der Propagatoren, die die gewonnenen Resultate unterstützen.

Die entsprechende Lösung der Quark–DS–Gleichung in der “Quenched Approximation” beschreibt die dynamische chirale Symmetriebrechung qualitativ und quantitativ gut. Die Ankopplung der Quarks an das volle DS–System der Propagatoren wird derzeit untersucht. Die infrarotdominanten Beiträge des erweiterten Gleichungssystems kommen nachwievor von den Geistern. Modifikationen der Infrarotanalyse ergeben sich allerdings jenseits der führenden Ordnung. Ein detaillierteres Verständnis des Quark–Confinement wird daher erst von der simultanen Lösung mit dynamischen Quarks erhofft.

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[1] L. von Smekal, A. Hauck, und R. Alkofer, Phys. Rev. Lett. 79 (1997), 3591; Ann. Phys. 267 (1998), 1–60. Unterstützt durch das BMBF (06–ER–809) und die DFG (Al 279/3-1)

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