Freiburg 1999 – wissenschaftliches Programm
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HK: Physik der Hadronen und Kerne
HK 50: Kernphysik VI / Spaltung
HK 50.3: Vortrag
Donnerstag, 25. März 1999, 14:30–14:45, B
Paritäts-Nichterhaltung in der Kernspaltung: Hängt sie von der Masse und Energie der Fragmente ab? — •A. Kötzle1, P. Jesinger1, F. Gönnenwein1, A.M. Gagarski2, G.A. Petrov2, V.I. Petrova2, G. Danilyan3, V. Nesvizhevsky4 und O. Zimmer4 — 1Physikalisches Institut, Universität Tübingen — 2PNPI, Gatchina — 3ITEP, Moskau — 4ILL, Grenoble
Paritäts-Nichterhaltung (PNC) in mit polarisierten Neutronen induzierter Kernspaltung läßt sich als Asymmetrie der Fragment-Winkelverteilung relativ zur Richtung des Neutronenspins beobachten: W(θ) ∼ 1 + αnf (n· p) . In der hier vorgestellten Arbeit wurde in der Spaltung von 233U die Abhängigkeit des PNC Asymmetrie-Koeffizienten αnf(mLF, EFF) von der Fragmentmasse und -energie untersucht. Darüberhinaus wurde die vorhergesagte Form der Winkelverteilung überprüft.
Insgesamt wurden über 2·1010 Spalt-Ereignisse mit hoher Energie- und Massenauflösung registriert. Verglichen mit früheren Experimenten entspricht dies einer Verbesserung der Statistik um etwa einen Faktor 20. Die vorläufige Analyse zeigt keine Variationen von αnf für unterschiedliche Fragmentmassen und -energien, die über statistische Schwankungen hinausgingen. Die Analyse der Daten nach Brosa-Moden zeigt ebenfalls die gleichen Asymmetrie-Werte für Standard 1 und Standard 2 (innerhalb der statistischen Genauigkeit). Dies ist eine weitere Bestätigung für die Annahme, daß die beiden Standard-Moden sich erst nach dem Sattelpunkt verzweigen und bis dahin in den gleichen Pfaden verlaufen. Die Vorhersage bezüglich der Winkelverteilung konnte mit einer bislang unerreichten Genauigkeit bestätigt werden.