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Freiburg 1999 – wissenschaftliches Programm

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HK: Physik der Hadronen und Kerne

HK 6: Physik mit schweren Ionen I

HK 6.1: Gruppenbericht

Montag, 22. März 1999, 14:00–14:30, D

Messung des hadronischen Endzustands in hochenergetischen PbPb-Stößen — •F. Pühlhofer — FB Physik der Universität Marburg*

NA49 verfügt über ein Hadronenspektrometer großer Akzeptanz, mit dem am CERN-SPS zentrale Stöße zwischen Pb-Kernen bei 158 GeV/u untersucht werden. Ziel ist eine möglichst vollständige Charakterisierung des hadronischen Endzustands, natürlich mit der Absicht, auf die Vorgänge in der partonischen Anfangsphase zurückzuschließen.

Die im Stoß erreichte Energiedichte wurde zu 3 GeV/fm3 abgeschätzt, ein deutlich höherer Wert als für leichtere Stoßsysteme. In Übereinstimmung damit ist das aus der Rapiditätsverteilung der Protonen abzulesende erhöhte Stopping der Baryonen. Aus den Transversalimpuls-Spektren der π, K und p, insbesondere aus der Abhängigkeit der Steigungsparameter von der Teilchenmasse, ergibt sich ein genaues Bild von der Expansionsdynamik in der hadronischen Phase zum Entkopplungszeitpunkt. Die Analyse der Paarkorrelationen bei Pionen und die Bildungsquerschnitte für Deuteronen, die durch Koaleszenz von Nukleonen entstehen, liefern den Radius der hadronischen Phase zu diesem Zeitpunkt. Er liegt um mehr als einen Faktor 2 über dem der Anfangskonfiguration.

Die Intensitäten von K, Λ, Ξ und φ geben Aufschluß über die Strange-nessproduktion in der Reaktion. Die Frage des hadrochemischen Gleichgewichts läßt sich an Hand von Modellen diskutieren. Die Teilchenverhältnisse werden offenbar zu Beginn der hadronischen Phase festgelegt, wobei aber die Häufigkeit der strange quarks durch die partonische Phase vorgegeben und wegen der raschen Expansion nicht mehr äquilibriert wird.

Fluktuationen von Stoß zu Stoß, die NA49 auf Grund der großen Akzeptanz in einigen Observablen (<pt>,<K/π>) messen kann ohne von statistischen Schwankungen dominiert zu sein, wurden analysiert, mit dem Ergebnis, daß offenbar nur eine homogene Eventklasse existiert.

* gefördert vom BMBF

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