Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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A: Atomphysik
A 5: Symposium Fragmentation II: Stoßfragmentation
A 5.4: Fachvortrag
Dienstag, 16. März 1999, 15:00–15:30, TE1
Untersuchung der Strukturisomere DCO+ und COD+ durch folieninduzierte Coulomb-Explosion — •R. Wester1, A. Baer2, U. Hechtfischer1, L. Knoll2,1, M. Lange1, J. Levin1, M. Scheffel1, D. Schwalm1, Z. Vager2, A. Wolf1, and D. Zajfman2 — 1Max-Planck-Institut f"ur Kernphysik, Heidelberg und Phys. Inst. der Univ. Heidelberg — 2The Weizmann Institute of Science, Rehovot, Israel
Beim Durchgang eines auf einige Prozent der Lichtgeschwindigkeit beschleunigten Molek"ulions durch ein d"unnes Folientarget (<100 Å) verliert das Molek"ul innerhalb von 0.1 fs seine Bindungselektronen. Damit beginnt aufgrund der absto"senden Kr"afte zwischen den atomaren Konstituenten eine Coulomb-Explosion des Molek"uls. Der "Ubergang vom gebundenen Molek"ul zum dissoziierenden Ionenverbund findet sehr schnell statt verglichen mit den Zeitskalen der Vibrations- oder Rotationsbewegungen. Deshalb kann aus der koinzidenten Messung der Geschwindigkeitsvektoren aller atomaren Fragmentionen auf die r"aumliche Anordnung der Atome im Molek"ul beim Eintritt in die Targetfolie geschlossen werden. — Am Schwerionenspeicherring TSR am Max-Planck-Institut f"ur Kernphysik in Heidelberg wurden die Strukturisomere DCO+ und COD+ mit dieser Methode untersucht. Dazu wurden die Ionen durch Fragmentation von CD3O− erzeugt und f"ur mehrere Sekunden im TSR gespeichert, um die Relaxation ihrer internen Anregung abzuwarten. Zu verschiedenen Speicherzeiten, d. h. w"ahrend und nach der Relaxation in die jeweiligen Vibrationsgrundzust"ande, wurden die Ionen aus dem TSR extrahiert und ihre Coulomb-Explosion untersucht. Die Identifikation der isomeren Molek"ulionen und die Bestimmung ihrer r"aumlichen Strukturen aus den gemessenen Daten werden beschrieben. R"uckschl"usse auf den Produktionsmechanismus der Isomere werden diskutiert.