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GP: Geschichte der Physik
GP 3: Re-Emigration
GP 3.2: Vortrag
Donnerstag, 18. März 1999, 15:35–16:00, MA 2
Re-Emigration und Wiedergutmachung am Beispiel der a.o. Professorin Lise Meitner, der Privatdozenten Heinrich Kuhn und Leo Szilard — •Jost Lemmerich —
In der Fortsetzung des vorigen Vortrages wird an drei Beispielen das Schicksal von einer nichtbeamteten a.o. Professorin und zwei Privatdozenten im Zusammenhang mit ihrer Reemigration und der Wiedergutmachung behandelt. Lise Meitner, Abteilungsleiterin im Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin floh 1938 vor der Judenverfolgung nach Stockholm. Ende 1947 fragt Fritz Straßmann bei ihr an, ob sie nicht wieder ihre alte Abteilung, jetzt im Rahmen der Max-Planck-Gesellschaft, übernehmen will, was sie aber ablehnte. Die Gründe und Umstände werden mit Dokumenten belegt, ebenso Frau Meitners Pensionsansprüche. Heinrich Kuhn, Privatdozent am II. Phys. Institut in Göttingen, mußte 1933 emigrieren. Er ging nach England und erhielt erst sehr spät eine gesicherte Position. Offenbar wurde er nie aufgefordert, nach Deutschland zurückzukehren. Er erhielt 1957 Wiedergutmachung. Leo Szilard war Privatdozent in Berlin. Er emigrierte zuerst nach England, dann nach USA, wo er am Atombombenprojekt mitarbeitete. 1958 erhielt er einen Ruf als Direktor der Abteilung Kernphysik am Hahn-Meitner-Institut in Berlin. Die Fakultät der Freien Universität stellte sich gegen die Berufung.