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GP: Geschichte der Physik
GP 6: Freie Themen
GP 6.4: Vortrag
Freitag, 19. März 1999, 15:50–16:15, Phys. Inst.
Frühe Magnetometer zur Meßung des Erdmagnetfeldes in absoluten Maßeinheiten — •Moses Kärn — Arbeitsgruppe Hochschuldidaktik und Wissenschaftsgeschichte, Fachbereich Physik, Carl von Ossietzky Universit*t Oldenburg, 26111 Oldenburg
Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber setzten Anfang der 1830er
Jahre neue Standards auf dem Gebiet der Erdmagnetismusforschung:
sie formulierten eine Theorie, mit der sie eine vollständige
Beschreibung des erdmagnetischen Feldes in den
drei Komponenten, horizontale und vertikale Richtung sowie
Feldstärke, lieferten; außerdem entwickelten sie
Meßinstrumente und eine Meßmethode, mit der sie die
Feldgrößen mit bis dahin unerreichter Genauigkeit messen
und die Feldstärke in äbsolutenËinheiten angeben
konnten. Gauß und Weber organisierten ein international kooperierendes
Netzwerk magnetischer Observatorien, den magnetischen
Verein, dessen Ziel es war, den Erdmagnetismus weltweit zu
erforschen, mithilfe dessen sie aber auch ihre Instrumente und
Meßvorschriften als Standards etablierten.
Der Vortrag behandelt das von Gauß und Weber entwickelte und von
Moritz Meyerstein gebaute stationäre Magnetometer, welches in
mehreren magnetischen Observatorien verwendet wurde. Eingegangen
wird auf Aspekte der Etablierung des Meßverfahrens und der
Entwicklung des Magnetometers von einem Laborprototyp zu einem
standardisierten, in Serie gefertigten Gerät, sowie auf Aspekte
der Institutionengeschichte.