Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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GP: Geschichte der Physik
GP 6: Freie Themen
GP 6.5: Vortrag
Freitag, 19. März 1999, 16:15–16:40, Phys. Inst.
Thomas Young’s Eriometer: Beugung, Blut und Wolleq — •Jens Weber —
Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt Thomas Young seine Vorstellungen von der Interferenz des Lichts, worin üblicherweise (neben Fresnel’s Untersuchungen) der Keim zum Umschwung von der Korpuskular- zur Wellentheorie des Lichts gesehen wird. Bei seinen Forschungen beschäftigt sich Young an erster Stelle mit Beugungsphänomenen, woraus er schließlich die vermutlich früheste Anwendung von Beugungseffekten für praktische Zwecke entwickelt: sein ‘(von gr. erion: Wolle). Es handelt sich dabei um ein unscheinbares, beugungsoptisches Instrument, das er erstmals 1810 /als Micrometer‘) in einem Brief an Sir Joseph Banks für die kommerzielle Wollprodutkion zur Bestimmung des Faserdurchmessers vorschlägt; er erwdort auch schon den potentiellen medizinischen Einsatz z.B. zur Blutkörperchenmessung. Im Rahmen des Vortrags soll dargelegt werden, wie sich Young’s vielfältige Interessen und seine physikalischen Vorstellungen in diesem Instrument niedergeschlagen haben, wobei die Ergebnisse der Arbeit mit einem Nachbau des Gerätes vorgestellt werden.