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GP: Geschichte der Physik

GP VI: HV VI

GP VI.1: Hauptvortrag

Donnerstag, 18. März 1999, 14:20–15:00, MA 2

Bildung als Konsumgut: Physik in der westdeutschen Nachkriegskultur — •Cathryn Carson — Department of History, University of California, Berkeley, CA 94720-2550, USA

Die Nachkriegsjahre in Westdeutschland waren Jahre der Umstrukturierung in der Physik: nicht nur im Zeichen der Folgen des Dritten Reiches, des Wiederaufbaus und des Beginns des Kalten Krieges, sondern auch im Verhältnis zwischen Physikern und der kulturellen Öffentlichkeit. In der Zeit vor 1945 traten mehrere Physiker, vor allem die Gallionsfiguren des Faches, als "Kulturträger"vor der Öffentlichkeit auf. Nach 1945 mußten die überkommenen Formen geändert werden, wenn Physiker ihre Zuhörer noch ansprechen sollten. Einerseits standen nach dem Abwurf der Atombombe die praktischen Konsequenzen der Physik unvermeidlich auf der Tagesordnung. Andererseits erfuhr die Zuhörerschaft der Physiker eine gründliche Umwandlung, als das alte Bildungsbürgertum seinen Platz in der sich entwickelnden Konsumgesellschaft neu finden mußte. Die Stelle der Physik in der westdeutschen Kulturszene, hier untersucht anhand des Buchhandels, der Medien und der öffentlichen Vortragskultur war oft gekennzeichnet von Ehrfurcht aber gleichzeitig auch Unsicherheit.

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