Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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GR: Gravitation und Relativitätstheorie
GR 11: Astrophysics
GR 11.3: Vortrag
Donnerstag, 18. März 1999, 15:00–15:20, AM1
Batterie- und Dynamotheorie in der Kerr-Metrik — •Ramon Khanna — Landessternwarte Königstuhl, 69117 Heidelberg
Die Erzeugung und Entwicklung von Magnetfeldern in einem Elektronen-Ionen Plasma in der Nähe eines rotierenden Schwarzen Loches wird diskutiert. Die auf das Plasma wirkende gravitomagnetische Kraft besitzt im allgemeinen kein Potential. Wie bei der klassischen Biermannbatterie, die durch die Zentrifugalkraft angetrieben wird, kann deshalb die Sedimentation von Ionen und Elektronen im Schwerefeld des Loches nicht durch ein elektrostatisches Feld kompensiert werden. Es müssen Ströme fließen, d.h. es werden Magnetfelder erzeugt.
Die Kopplung des gravitomagnetischen Potentials mit elektrischen Feldern tritt in der magnetohydrodynamischen Induktionsgleichung selbst in Axialsymmetrie als Quelle für das poloidale Magnetfeld auf. Dadurch können geschlossene magnetische Strukturen um das rotierende Schwarze Loch erzeugt werden. Im Prinzip ist sogar ein selbsterregter Dynamo möglich, was bedeutet, daß das Cowlingsche Antidynamotheorem in der Kerr-Metrik keine Gültigkeit besitzt.