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Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm

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GR: Gravitation und Relativitätstheorie

GR 8: Klassische Einsteinsche Gravitation

GR 8.4: Vortrag

Dienstag, 16. März 1999, 17:10–17:30, AM1

Gravitationslinseneffekte Rotierender Bosonensterne — •Ralph Metzler — Inst. Theor. Physik, Universität, D-50923 Köln

Bosonensterne würden sich, falls sie existieren, nur schwer direkt beobachten lassen. Dies gilt insbesondere dann, wenn man davon ausgeht, daß die bosonische Materie nur gravitativ mit anderer Materie wechselwirken soll. Zum indirekten Nachweis lassen sich jedoch die Gravitationslinseneffekte heranziehen. Wir wollen zeigen, wie sich diese Effekte beim Bosonenstern von denen bei Neutronensternen und Schwarzen Löchern unterscheiden. Neben den schon diskutierten Linseneffekten statischer Bosonensternen [1], wollen wir auch auf verschiedene rotierende Lösungen, basierend auf der von Schunck [2], eingehen. Während die Unterschiede der Linseneffekte in der unmittelbaren Nähe der jeweiligen Himmelskörper sehr stark ausgeprägt sind, sind sie in großen Entfernungen nur noch sehr schwach. Gravitationslinseneffekte im sogenannten Microlensing kommen nur noch als Helligkeitsschwankungen einer Punktquelle zum Vorschein, die durch das Lensing eines hinter der Gravitationslinse vorbeiziehenden Sterns erzeugt wird. Wir zeigen die Übereinstimmungen und Unterschiede der charakteristischen Intensitätskurven bei verschiedenen Linsen auf und diskutieren, ob sich diese experimentel unterscheiden lassen könnten. Das Auffinden einer für Bosonensterne typischen Kurve wäre eine Möglichkeit, ihre Existenz zum ersten Mal zu beweisen.

[1] M.P. Dabrowski, F.E. Schunck, “Boson Stars as Gravitational Lenses”,astro-ph/9807039

[2] F.E. Schunck, “Selbstgravitierende bosonische Materie”, Dissertation, Cuvillier Verlag, Göttingen, 1996.

[3] F.E. Schunck, E. Mielke, “Rotating boson stars as an effective mass torus in General Relativity”, Phys. Let. A, in print.

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