Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 1: Stoß- und Ladungstransferprozesse
MO 1.6: Vortrag
Montag, 15. März 1999, 15:15–15:30, PA1
Wie ändern Stöße die Richtung des molekularen Drehimpulses? Experimente und Modelle zu drehimpulsorientiertem Azetylen. — •A.D. Rudert1, J. Martin1, W.B. Gao1, J.B. Halpern2, and H. Zacharias1 — 1Universität Münster, Physikalisches Institut, Wilhelm-Klemm-Str. 10, 48149 Münster — 2Department of Chemistry, Howard University, Washington, DC 20059, USA
In der Vergangenheit wurden von uns Methoden zur Orientierung [1] und Ausrichtung [2] des Drehimpulses von Azetylenmolekülen (ν2=1, j) und deren Nachweis vorgestellt. Aus den Messungen des stoßinduzierten Orientierungs- und Ausrichtungszerfalles kann mit Modellen und durch die Verwendung von Mastergleichungen auf Ratenkonstanten kj,mj → j,mj′ für die stoßinduzierte Änderung der Richtungsquantenzahl mj bei elastischen Stößen geschlossen werden. Aus der ebenfalls gemessenen Änderung der Orientierung und Ausrichtung bei rotationsinelastischen Stößen kann man durch Modellierung auf die mj-abhängigen Übergangswahrscheinlichkeiten ⟨ j,mj|j′,m′j⟩ bei drehimpulsändernden Stößen schließen. Die unterschiedlichen Anfangsbedingungen zwischen Messungen mit orientierten bzw. ausgerichteten Drehimpulsen wird die Zahl der möglichen Modelle stark eingeschränkt. Man erhält eine geschlossene Beschreibung der Relaxation von beliebigen, anisotropen Drehimpulsverteilungen ins Gleichgewicht, für Stöße von Azetylen mit Azetylen.
[1] A.D. Rudert et al., Chem. Phys. Lett. 294, 381 (1998). [2] J. B. Halpern, R. Dopheide, H. Zacharias, J. Phys. Chem. 99, 13611 (1995).