Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 13: Chemische Reaktionen
MO 13.4: Vortrag
Freitag, 19. März 1999, 14:45–15:00, PA1
Untersuchung zur Isotopie von Ozon in einer elektrischen Entladung: Hinweise auf die Wandrekombination O+O2→ O3 ? — •Chr. Janssen, S. Krohn, D. Krankowsky und K. Mauersberger — MPI für Kernphysik, Bereich Atmosphärenphysik, Postfach 10 39 80, 69029 Heidelberg
Die bekannte Neutralgasreaktion O+O2+M→ O3+M zum Ozonmolekül zeigt ein isotopisch anomales Verhalten. So sind die schweren Isotope 49 O3 und 50 O3 gegenüber dem 48 O3 -Molekül um 10 % bzw. 12 % bei der Ozonbildung angereichert [1].
Interessanterweise verschwindet dieser Effekt im Labor, wenn das Ozon bei niedrigen Drücken erzeugt wird, und für die schweren Isotopomere werden sogar Abreicherungen beobachtet [1,2]. Sowohl die Ursache für die beobachteten Anreicherungen als auch die Ursache für die Abreicherungen bei niedrigen Drücken sind bislang unverstanden.
Eine neue massenspektrometrische
Studie der in einer elektrischen Entladung
erzeugten Ozonisotopomere 48 O3 ,
49 O3 und 50 O3 im
Übergangsregime
zwischen den außergewöhnlich hohen Anreicherungen und
den
negativen Werten bestätigt die früheren Messungen
[1,2].
Zur Erklärung der beobachteten Druckabhängigkeit der
Anreicherungen
wird ein einfaches reaktionskinetisches Modell
vorgeschlagen,
das auf einer isotopenneutralen, heterogenen
Bildungsreaktion an der Wand
beruht.
[1] J. Morton et al. (1990), Geophys. Res.
Lett. 95,
901 – 907.
[2] S. Bains-Sahota et al. (1987), J. Chem.
Phys. 91,
4370 – 4374.