Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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MO: Molekülphysik
MO 7: Poster I: Stoßprozesse und Photodissoziation
MO 7.2: Poster
Dienstag, 16. März 1999, 16:00–19:00, PA
Druckabhängige Druckverbreiterungskoeffizienten für CO und OCS bei Drücken unterhalb 100 Pa — •Peter Palm, Dirk Hanke, Manfred Mürtz, Bertold Frech und Wolfgang Urban — Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn, Wegelerstraße 8, 53115 Bonn
In der hochauflösenden Spektroskopie stoßinduzierter Linienformen im Bereich sehr niedriger Drücke, wenn die homogene Linienbreite deutlich unterhalb der Dopplerbreite liegt, tritt ein zusätzlicher Verbreiterungsmechanismus durch die begrenzte Verweilzeit eines Moleküls innerhalb der mit dem Strahlungsfeld resonanten Geschwindigkeitsklasse des Dopplerprofils auf. Selbst rein geschwindigkeitsändernde Stöße tragen dadurch zur Linieverbreiterung bei und werden bei sehr niedrigen Drücken zum dominanten homogenen Verbreiterungsmechanismus.
Wir präsentieren Messungen zur Eigendruckverbreiterung und zur CO-He-Druckverbreiterung in der Fundamentalbande von CO und zur Eigendruckverbreiterung in der ν1-Bande von OCS bei Drücken zwischen 0.01 und 100 Pa. Unter diesen Bedingungen liegt die homogene Linienbreite bis zu 4 Grössenordnungen unterhalb der Dopplerbreite und kann im Falle Doppler-begrenzter Spektroskopie nur unzureichend aus dem Linienprofil entfaltet werden. In unseren Messungen wurde mit Hilfe hochauflösender Sättigungsspektroskopie die Dopplerverbreiterung eliminiert und der homogene Linienanteil mit einer spektralen Auflösung von bis zu Δν/ν=2.3x10−10 (4.7x10−7 cm−1 bei 2100 cm−1) gemessen. Die gefundenen Verbreiterungskoeffizienten sind druckabhängig und um einen Faktor 2 bis 5 höher als Verbreiterungskoeffizienten aus Doppler-begrenzten Messungen bei höheren Drücken, wo die Stoßverbreiterung aufgrund rein geschwindigkeitsändernder Stöße vernachlässigt werden kann.