Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 20: Diagnostik (Poster)
P 20.17: Poster
Montag, 15. März 1999, 16:30–19:00, PY
Bestimmung der Neutronenausbeute an TEXTOR mittels Aktivierungsproben mit kurzer Halbwertzeit — •F. Gadelmeier, R. Bätzner, M. Friedmann, K. Hübner, S. Schill und B. Wolle — Institut für Angewandte Physik, Universität Heidelberg, Albert-Überle-Str. 3–5, 69120 Heidelberg.
Die Aktivierungsmessungen stellen ein Standardverfahren zur Kalibrierung der Neutronenzähler an Fusionsexperimenten dar. Routinemässig läßt sich die Neutronenausbeute am besten durch Aktivierungsmessungen mit Proben mit kurzer Halbwertzeit bestimmen. Dies ermöglicht gleichzeitig Studien der Einflüsse verschiedener Plasmaparameter auf die Kalibrierung der Neutronenzähler. An TEXTOR wurden Gold- bzw. Yttrium-Proben am Plasmarand durch die 2,5 MeV-Fusionsneutronen aktiviert. Dabei entstehen kurzlebige Isomere mit Halbwertzeiten von ∼7s bzw. ∼16s. Zur Bestimmung der Probenaktivität wurde ein Meßsystem für zeitlich variierende Zählraten aufgebaut. Damit kann die Aktivität der Proben mit einer Genauigkeit von 3% gemessen werden. Der Fluenzfaktor, der die Neutronenfluenz am Probenort für eine bestimmte Neutronenausbeute angibt, wurde für eine Standardentladung mit Hilfe des Neutronentransport-Codes MCNP berechnet. Der Fehler des Fluenzfaktors beträgt 8% und geht als systematischer Fehler in das Meßergebnis ein. Die absolute Genauigkeit der Meßmethode wurde durch Aktivieren von Indium als Referenzmaterial überprüft. Die kurze Halbwertzeit sowie der hohe Wirkungsquerschnitt der Gold- und Yttrium-Proben ermöglichen jetzt routinemäßige Neutronenausbeutemessungen selbst bei Plasmaentladungen mit geringer Neutronenausbeute von ∼1011 Neutronen.