Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 8: Dichte Plasmen I
P 8.6: Vortrag
Dienstag, 16. März 1999, 15:30–15:45, CH 2
Kapillarentladung als Pseudo-Planck Strahler im Vakuumultraviolett. — •L. Juschkin und H.-J. Kunze — Institut für Experimentalphysik V, Ruhr-Universität, 44780 Bochum
Das Plasma einer langsamen Kapillarentladung (maximaler Strom 60 kA, Dauer der Entladung ∼ 2 µs) kann bei geeignetem Betrieb in einzelnen Linien als Pseudo-Planck-Strahler emittieren. Eine solche Strahlungsquelle bei Wellenlängen 700.2 Å, 713.8 Å (3p–3s Übergänge von ArVIII) und 770.4 Å, 780.3 Å (3p–3s Übergänge von NeVIII) wurde realisiert und untersucht. Die Bedingungen wurden gefunden, bei denen die Emission dieser Resonanzlinien optisch dick wird. Verschiedene Strahlungscharakteristiken wurden gemessen: die ausgestrahlte Energie pro Raumwinkel in jeder dieser Linien ist ∼ 370 µJ/sr, die Strahlungsdauer ist ∼ 700 ns für Argonlinien und ∼ 500 ns für Neonlinien, die Strahlstärke ist ∼ 700 W/sr für Argon und ∼ 1000 W/sr für Neon. Die Strahldichte der Argonlinie bei 700.2 Å entspricht 0.9 – 1.4 × 109 W/(m2 sr) und die Plasmatemperatur ist folglich 50 – 60 eV. Bei dieser Temperatur liegt das Maximum der Planck-Kurve bei 50 Å. Deshalb sind die Resonanzlinien von ArIX bei 48.7 Å und 49.2 Å, wenn sie optisch dick werden, auch von besonderen Interesse.