Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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P: Plasmaphysik
P 9: Diagnostik II
P 9.5: Vortrag
Dienstag, 16. März 1999, 15:15–15:30, ZO 2
Aktive Hα-Spektroskopie am Stellarator W7-AS zur Bestimmung der Ionentemperatur und Plasmarotation — •A. Werner, J. Baldzuhn und W7-AS Team — MPI für Plasmaphysik, Boltzmannstr. 2, 85748 Garching
Ionentemperatur und Plasmarotation am Stellarator W7-AS wurden spektroskopisch bisher über den Ladungsaustausch (CXRS = charge exchange recombination spectroscopy) von neutralen Wasserstoffatomen auf Verunreinigungsionen bestimmt. Diese Arbeit untersucht den experimentellen Zugang über den Ladungsaustausch an den Hauptionen mit der aktiven Hα(Dα)-Spektroskopie. Schnelle neutrale Wasserstoffatome werden mittels eines gepulsten Neutralteilcheninjektors in das Plasma eingeschossen. Die Ladungsaustauschreaktion H0+H+→ H++H0+hνHα und die spektrale Verteilung der resultierenden Hα-Strahlung erlauben die Bestimmung der Temperatur und der Rotation über das Doppler-verbreiterte bzw. -verschobene Linienprofil. Gegenüber der Spektroskopie an Verunreinigungsionen müssen hier im Linienprofil spektrale Komponenten aus der Anregung der schnellen Neutralteilchen berücksichtigt werden. Das resultierende Linienprofil setzt sich aus einer Vielzahl nicht aufgelöster Spektrallinien zusammen, die aus der Bewegung angeregter Strahlteilchen im Magnetfeld (motional Stark effect), der Komposition des Neutralteilchenstrahls sowie der Mischung von Wasserstoff- und Deuteriumionen im Plasma resultieren. Zur Anpassung des theoretischen Linienprofils ist daher eine sinnvolle Reduzierung freier Parameter notwendig.