Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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Q: Quantenoptik
Q 3: Quanteneffekte I
Q 3.1: Vortrag
Montag, 15. März 1999, 14:00–14:15, PH4
Dekohärenz bei sprungartigen phasenzerstörenden Ereignissen — •Ulrike Herzog — Institut für Physik der Humboldt-Universität zu Berlin, Invalidenstr. 110, D-10115 Berlin
Durch Wechselwirkung mit der Umgebung kommt es zum Zerfall eines
quantenmechanischen Superpositionszustandes in ein statistisches Gemisch,
zur Dekohärenz. Wenn dabei nur die Nichtdiagonalelemente der Dichtematrix
verschwinden während die Diagonalelemente unbeeinflußt bleiben, spricht
man von einem phasenzerstörenden Prozeß. Dekohärenz kann durch
kontinuierliche Ankopplung des Systems an ein Reservoir, aber auch durch
sprunghaft auftretende Ereignisse verursacht werden. Für den letzteren Fall
wird untersucht, wie sich die statistische Verteilung dieser Ereignisse
auswirkt. Das quantenmechanische System kann dabei zusätzlich anderen
Wechselwirkungsmechanismen unterworfen sein.
Als konkretes Beispiel wird ein Zwei-Niveau-System betrachtet, das
mit einem resonanten Feld wechselwirkt und bei dem zu statistisch
verteilten Zeitpunkten phasenzerstörende Ereignisse stattfinden, z. B.
durch Stöße oder durch Messung des energetischen Zustandes des Systems.
Es lassen sich analytische Lösungen finden, falls die Statistik dieser
Ereignisse durch ihre Wartezeitverteilung vollständig charakterisiert
ist. Wenn der spontane Zerfall des oberen Niveaus nicht vernachlässigt
werden kann, ist z. B. im stationären Zustand die Besetzungsinversion
bei einer regelmäßigen Verteilung der sprunghaften phasenzerstörenden
Ereignisse geringer als bei einer Poissonverteilung.