Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm
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ST: Strahlenwirkung und Strahlenschutz
ST 1: Radon
ST 1.6: Hauptvortrag
Montag, 15. März 1999, 16:00–16:40, PA 4
Lungenkrebs durch Radon in Wohnräumen — •H. E. Wichmann — GSF, Institut für Epidemiologie, Neuherberg
Die inhalative Aufnahme des natürlich auftretenden Radons führt zu einer Belastung des Bronchialepithels durch die freigesetzte Alphastrahlung des Radons und seiner Zerfallsprodukte. Die epidemiologisch und tierexperimentell gewonnenen Expositions-Wirkungsbeziehungen zeigen überwiegend einen linearen Zusammenhang mit einer Abflachung im hohen Dosisbereich. Aussagen über den Niedrigdosisbereich beschränken sich auf Extrapolationen.
In Ermangelung genügend aussagekräftiger epidemiologischer Studien in der Allgemeinbevölkerung werden bisher die an Bergarbeiterkohorten gewonnenen Risikoabschätzungen zur Abschätzung für das Lungenkrebsrisiko der Bevölkerung durch die Exposition in Innenräumen herangezogen. Nach neuesten Abschätzungen ergibt sich hieraus für die Bevölkerung der Bundesrepublik (Westliche Bundesländer), daß im Mittel 7 % der Lungenkrebstoten auf Radon in Innenräumen zurückzuführen sind.
Der derzeitige Wissensstand über das Radonproblem wird in diesem Übersichtsvortrag dargestellt.