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ST: Strahlenwirkung und Strahlenschutz
ST 2: Radioökolgie und verwandte Gebiete
ST 2.4: Vortrag
Dienstag, 16. März 1999, 11:20–11:40, PA 4
Erstmaliger Nachweis der schnellen Neutronen von Hiroshima über die Reaktion 63Cu(n,p)63Ni mit AMS — •W. Rühm1, T. Faestermann2, A. M. Kellerer1, K. Knie1,2, G. Korschinek2, A. A. Marchetti3, J. E. McAninch3, G. Rugel1,2, T. Straume4 und C. Wallner2 — 1Ludwig Maximilians Universität München, Institut für Radiobiologie — 2Technische Universität München, Physik Department — 3Lawrence Livermore National Laboratory, Livermore, USA — 4University of Utah, Salt Lake City, USA
Das derzeit gültige Dosimetriesystem DS86 scheint für Hiroshima sowohl bei den Neutronen- als auch den g-Fluenzen noch fehlerhaft zu sein. So sind die gemessenen Aktivitäten von Radioisotopen, die durch thermische Neutronen erzeugt wurden, in einem Abstand von 1500 m vom Hypozentrum etwa fünf mal so hoch, als man nach DS86 erwartet. Schnelle Neutronen wurden nur in den ersten Wochen nach der Explosion über die Reaktion 32S(n,p)32P nachgewiesen. Nahe des Hypozentrums sind die 32P-Aktivitäten mit DS86 kompatibel. Für epidemiologisch relevante Enfernungen von mehr als 500 m sind diese Daten wegen des hohen Meßfehlers jedoch nur von eingeschränktem Wert. 63Ni, das über die Reaktion 63Cu(n,p)63Ni erzeugt wurde, ist gegenwärtig der am besten geeignete Monitor für die schnellen Neutronen. Am Münchner Tandembeschleuniger wurde mit Beschleunigermassenspektrometrie eine Empfindlichkeit von 63Ni/Ni = 5·10−14 erreicht. Damit konnten bereits Kupferproben aus großen Abständen vermessen werden.