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Heidelberg 1999 – wissenschaftliches Programm

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ST: Strahlenwirkung und Strahlenschutz

ST 3: Allgemeine Themen

ST 3.2: Vortrag

Dienstag, 16. März 1999, 14:30–14:50, PA 4

Einfluß ionisierender Strahlung: Berechnung von Chromosomenmutationen anhand simulierter Zellkernmodelle — •G. Kreth1,2, Ch. Münkel3, J. Langowski3, T. Cremer4,2 und C. Cremer1,21Institut für Angewandte Physik, Universität Heidelberg — 2Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR), Universität Heidelberg — 3Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg — 4Institut für Anthropologie und Humangenetik, Universität München

Um den Zusammenhang zwischen der dreidimensionalen Struktur des menschlichen Zellkerns und der Entstehung von Chromosomenveränderungen aufgrund ionisierender Strahlung zu verstehen, wurden anhand simulierter Zellkernmodelle relative Schadenshäufigkeiten (Translokationsraten) berechnet. Dazu wurde der vollständige Chromosomensatz des Menschen durch Polymerketten angenähert, die entsprechend verschiedener Modellvorstellungen territorial bzw. nichterritorial gefaltet sind. Durch Vergleich mit beobachteten Translokationsraten von Hiroshima-Überlebenden konnte eine sehr gute Übereinstimmung mit den berechneten Raten gezeigt werden. Bis auf einen extremen Fall gab es jedoch keine Unterschiede in den relativen Translokationsraten für Autosomen zwischen territorialer und nichtterritorialer Organisation der Chromosomen. Diese relative Raten hängen augenscheinlich nur von der effektiven Querschnittsfläche der Chromosomen und dem Abstand der geschädigten Sequenzen ab. Durch die Modifikation eines territorialen Modells konnte auch die relative Translokationswahrscheinlichkeit für das inaktive X-Chromosom im weiblichen Zellkern bestimmt werden, für welches im Vergleich zum aktiven X-Chromosom aufgrund einer kleineren Oberfläche auch eine geringere Schadenshäufigkeit vorausgesagt wurde, in guter Übereinstimmung mit Beobachtungsergebnissen.

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